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Rolf eddh.de-Premium-User
Hier seit: 25.01.2004 Beiträge: 112
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Verfasst am: So, 25 Jan 2004, 23:37 Titel: Worst-Case GPS-Navigation |
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Ich möchte mal neutral auf den Fehler eines am 01.01.2004 aufgetretenen Sat.-Fehlers hinweisen, der bei nicht mit RAIM ausgestatten GPS-Empfängern zu zwar grotesken Höhenfehlern, aber vieleicht nicht immer auf den ersten Blick erkennbaren Positionsfehlern im 10-20 NM Bereich führte. Ein Log eines stationären Empfängers ist auf http://gibs.leipzig.ifag.de/cgi-bin/gps_lim_leip.cgi?de abrufbar, wenn man unten als Datum den 01.01.2004 eingibt und ab ca. 19:00 Uhr die Werte anschaut.
Der defekte Sat. wurde erst 1,5 Stunden später abgeschaltet.
Rolf |
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Pohleair Family-Member
Hier seit: 02.06.2002 Beiträge: 179 Ort: Dorfen i. Obb., N 48 16 3 E 12 09 7
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Verfasst am: Mo, 26 Jan 2004, 16:24 Titel: |
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Danke sehr,
erhärtet das doch, so denke ich, meine These, daß man ein GPS allenfalls als Backup benutzen sollte, außer das GPS verfügt über RAIM und ist IFR zugelassen und wird für ein IFR zugelassenes Anflugverfahren verwendet und man hat die NOTAMS gelesen und man hat eine RAIM Berechnung vorher durchgeführt.
Blindes Vertrauen in GPS halte ich tatsächlich für gefährlich. |
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Rolf eddh.de-Premium-User
Hier seit: 25.01.2004 Beiträge: 112
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Verfasst am: Mi, 04 Feb 2004, 0:16 Titel: |
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Hallo zusammen,
da blindes Vertrauen (nicht nur in der Fliegerei) bekanntlich gefährlich ist, habe ich zwischenzeitlich versucht, mich etwas "weiterzubilden" bezüglich Genauigkeit, Verfügbarkeit, Integrität sowie Fehleranfälligkeit und Work-Load von Navigationsverfahren.
Für die IFR-Situatin gibt es da ja eine grosse Zahl auch wissenschaftlicher Untersuchungen.
Leider bin ich wenig fündig geworden, wenn es um einen Vergleich der (systembedingten) Fehlerrate der VFR zur Verfügung stehenden drei Navigationsverfahren geht.
Zum GPS kann man auf http://www.schriever.af.mil/GpsSupportCenter/advisories.htm die Auflistung von Satellitenausfällen wie am 01.01.2004 seit 1999 entnehmen.
Überschlagsmäßig bin ich aufgerundet von 10 solcher Ereignisse jährlich ausgegangen. Ich nehme weiter an, dass erst nach 2 Stunden der Sat. abgeschaltet oder repariert war (2 Stunden sind vom Systembetreiber zugesichert).
Damit ein Positionsfehler verursachender Sat. beim nicht mit RAIM ausgestatteten Gerät den Fehler produzieren kann, ist es notwendig, dass er sichtbar ist. Vereinfachend habe ich hier 50% der Zeit angenommen (50% der Umlaufzeit befindet sich der Sat. ja auf der mir abgewandten Seite der Erdkugel und ein Uhrenfehler braucht mich dann nicht zu interessieren).
Liege ich statistisch völlig falsch, folgendermaßen zu rechnen:
Das Jahr hat 365 x 24 = 8760 Stunden.
Jährlich sind 10 Satelliten für 2 Stunden = 20 Stunden ausgefallen
50% Sichtbarkeitswahrscheinlichkeit, also 10 Stunden Ausfallzeit
8760 / 10 = 876 Stunden
Ergo: Ein blind-dumm einzig nach GPS fliegender VFR-Pilot wird statistisch alle 876 Flugstunden einen GPS-bedingten Navigationsfehler begehen.
Ist das eine Milchmädchenrechnung ?
Wie ist die Fehlerhäufigkeit bei der so gepriesenen terrestrischen Sicht- und Koppelnavigation zu beurteilen. Auch alle 876 Flugstunden ein verfranzzen ?
Für Kritik, Hinweise wäre ich dankbar
MfG
Rolf |
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teletubi eddh.de User
Hier seit: 19.02.2004 Beiträge: 8
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Verfasst am: Fr, 20 Feb 2004, 14:29 Titel: |
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Ja, das ist eine Milchmädchenrechnung.
Damit sie so stimmt müste der Pilot 24 Stunden am Tag in der Luft sein. Da der typische VFR Pilot meistens Tagelang gar nicht fliegt, ist die Warscheinlichkeit weit aus geringer. |
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Rolf eddh.de-Premium-User
Hier seit: 25.01.2004 Beiträge: 112
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Verfasst am: Mo, 23 Feb 2004, 21:24 Titel: |
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Danke für den Einwand @teletubi,
aber die Stundenzahl hat nichts mit der Wahrscheinlichkeit zu tun:
Der Einfachheit halber nehmen wir jetzt mal erfundene Zahlen:
Das GPS liefere in 1000 Stunden für 1 Stunde falsche Positionen:
Pilot A sei die gesamten 1000 Stunden in der Luft: 1/1000 wäre die Wahrscheinlichkeit der Fehlpositionierung für ihn bezogen auf jede Stunde.
Pilot B fliegt nur 1 Stunde in den 1000 Stunden: Die Wahrscheinlichkeit, dass er genau dann in der Luft ist, wenn das GPS Fehler produziert, wäre auch 1/1000.
Grus R. |
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