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UdoSHG eddh.de User
Hier seit: 12.01.2004 Beiträge: 11
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Verfasst am: Fr, 20 Feb 2004, 19:35 Titel: Wieviel Wartung braucht die Cessna? |
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Hallo Flieger,
bei einem Besuch in der Werkstatt haben wir gehört, dass man sich die 50 Stunden Kontrolle sparen kann, wenn man statt des Einhunderter- Mehrbereichsöl verwendet.
Ist das so richtig?
Die Maschine wird nur von den Eignern geflogen und nicht verchartert ( natürlich auch keine Schulung).
Jede Hilfe willkommen, Gruss Udo.
Hallo Gäste!!!!
Meldet euch an und sagt eure Meinung. Kost' nix!!!! |
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RWY210 eddh.de-Stamm-User
Hier seit: 15.02.2003 Beiträge: 58 Ort: EDCM
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Verfasst am: Mo, 23 Feb 2004, 15:41 Titel: |
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Hallo UdoSHG,
davon habe ich noch nichts gehört. Der Motorenhersteller schreibt ja den Wechselintervall und Ölqualität vor. Die Viskosität sagt ja noch nichts über die Qualität. Mehrbereichsöl kann ich lediglich in einem größeren Temperaturbereich einsetzen und brauche nicht Sommer und Winter verschiedene Öle einzusetzen. Man kann aber nicht grundsätzlich davon ausgehen, daß man mit einem modernen Hochleistungsöl in einem alten Motor (ich meine vor vielen Jahrzehnten entwickelt) automatisch den Ölwechselintervall hochsetzt.
Das Öl sammelt ja auch Abrieb und Verbrennungsrückstände und diese müssen eben mit dem Altöl raus.
Bei unserer Piper (IO-360) wechseln wir alle 50h und der LTB meint 5h zu überziehen wäre noch ok. Aber die Brühe sieht dann trotz Langstreckenbetrieb schon tief schwarz aus.
Genaugenommen müßte das Öl im Labor untersucht und die weitere Nutzbarkeit festgelegt werden. In modernen LKW-Fuhrparks oder bei großen Baumaschienen wirds so gemacht.
Grüsse
Steffen |
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Holger Dell eddh.de-Premium-User
Hier seit: 22.04.2003 Beiträge: 159 Ort: Deutschland
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Verfasst am: Mo, 23 Feb 2004, 15:47 Titel: |
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Ohne von Deiner eigentlichen Frage abschweifen zu wollen, noch ein Hinweis zum Öl: In den USA wurden mit C421 und anderen Big bore Engines Langzeitversuche gemacht und man ist zu dem Schluß gekommen, daß das Korrosionsverhalten mit Mehrbereichsöl schlechter ist! Insbesondere bei Wenigfliegern. |
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UdoSHG eddh.de User
Hier seit: 12.01.2004 Beiträge: 11
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Verfasst am: Mo, 23 Feb 2004, 19:41 Titel: |
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o.k. ich denke wir sind hier an einer Gabelung und müssen zwei Wege getrennt verfolgen:
1. Hier geht es um das "AIR-LAW"
Ist eine 50 Stunden-Kontrolle bei rein privater Nutzung vorgeschrieben? (die Abhängigkeit von der Viskosität des Öles kam mir gleich spanisch vor).
2. Ist Mehrbereichsöl besser als Einbereichsöl (besonders für den Wenigflieger)?
Ich habe im Cessna Owners Magazin dazu einige Tests und Artikel gelesen. Die neuen Mehrbereichsöle haben dabei sehr gut abgeschnitten (AERoShell).
Besonders für den (ganz)wenig-Flieger bietet sich Mehrbereichsöl an, denn sonst kann er im Frühjahr und Herbst einen Extra-Ölwechsel einlegen um die Viskosität anzupassen. Wer mehr fliegt sollte (so die Empfehlung im COM) im Winter Mehrbereichsöl und im Sommer EInbereichsöl fliegen. Einbereichsöl läuft im Sommer nicht so leicht von den Metallflächen (besonders Nockenwelle) ab und schmiert auch noch nach 2 Tagen Flugpause direkt beim Anlassen.
Wichtig ist vor allem die Antwort auf Frage 1.
Gibt es dazu ein Statement aus berufenem Mund ? :-)
Gruss, Udo |
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RWY210 eddh.de-Stamm-User
Hier seit: 15.02.2003 Beiträge: 58 Ort: EDCM
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Verfasst am: Di, 24 Feb 2004, 18:56 Titel: |
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zu1. Schau doch mal hier:www.lba.de/dokumente/nfl/1999/ii9499.pdf
Also eine 100h Kontrolle ist Pflicht aller 12 Monate, auch wenn die Stunden nicht geflogen werden. Die 50er könntest du theoretisch weglassen.
Aber: Bleibt der Quirl mal stehen (nach 50h) und es besteht ein Zusammenhang mit dem überzogenen Ölwechsel (Schlammbilung, Ölverdünnung) bist du deiner Pflicht zur Einhaltung der Lufttüchtigkeit nicht nachgekommen und könntest zur Verantwortung gezogen werden.
Warum willst du denn den Ölwechsel unbedingt einsparen. Einen Gefallen wirst du dem Triebwerk nicht tun. Macht doch den Wechsel wenigstens selbst (Sachkunde!). Mit Filter, Öl, Additiv kommen doch höchstens 150€ zusammen. Das macht pro Flugstunde 3€ Ölkosten und ist im Hinblick auf die restlichen viel höheren Benzinkosten, Hangar etc. zu verschmerzen.
zu2.
Kann man so pauschal nicht sagen und Tests hinken auch immer. Dein Flieger hat einen anderen Motor, steht bei anderen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten im Hangar (oder draußen?), als der Testkandidat. Da sollte man nie sie direkt vergleichen.
Wer aber nicht zu viel fliegt, für den ist doch das Mehrbereichsöl eine gute Wahl, spart eben den temperaturbedingten Ölwechsel. Jetzt könnte man noch die sicherlich unterschiedlichen Preise der Ölsorten berücksichtigen.
Viel wichtiger als die Ölsorte ist doch die richtige Bedienung des Triebwerkes z.B.: keine hohen Drehzahlen nach dem Kaltstart, nicht mehr als nötig warmlaufen lassen, nicht länger als nötig Vollgas, wenn immer möglich leanen und den Motor immer mit Betriebstemperatur und heißem Öl abstellen. Diese Punkte werden sich mit Sicherheit positiver auf die Lebensdauer des Motors auswirken, als nun Ölsorte A oder B.
Grüße
Steffen |
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UdoSHG eddh.de User
Hier seit: 12.01.2004 Beiträge: 11
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Verfasst am: Mi, 25 Feb 2004, 12:10 Titel: |
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Vielen Dank.
Unter dem link wird die (rechtliche) Frage eindeutig beantwortet.
Für mich heißt das:
Keine zwingende 50er Kontrolle mehr in der Werkstatt.
Ölwechsel wenn es sinnvoll erscheint (Temperatur, längere Standzeiten etc.), spätestens jedoch nach 100 Stunden.
Vielen Dank für die Hilfe, Gruß Udo |
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thborchert eddh.de-Premium-User
Hier seit: 14.05.2003 Beiträge: 447 Ort: Hamburg
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Verfasst am: Mi, 25 Feb 2004, 15:48 Titel: |
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Die Empfehlung in den USA lautet eher, noch öfter als alle 50 Stunden zu wechseln, z.B. alle 25. und zwar besonders dann, wenn, wie in D nicht unüblich, weniger als 100 Stunden pro Jahr geflogen werden.
Und ich kenne nur Untersuchungen, bei denen Mehrbereichsöle insbesondere in Sachen Korrosion deutlich besser abschneiden. Besonders die neuen von Shell und Exxon. Siehe z.B. Aviation Consumer. |
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teletubi eddh.de User
Hier seit: 19.02.2004 Beiträge: 8
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Verfasst am: Di, 02 März 2004, 8:29 Titel: |
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Ich bin der Meinung das die üblichen 50 Stunden Kontrollen sehr wohl noch durchzuführen sind.
Erst einmal ist in dem Link (LBA) nur von der Jahresnachprüfung die Rede, und weiter ist es so, das die Kontrollen bzw. Ölwechselinterwalle der Hersteller vorschreibt, und die Hersteller sagen bei den meisten Motoren immer noch 50 Stunden.
Entscheiden sollte das aber ein zugelassener Werftbetrieb, dann ist man auf der Sicheren Seite.
Denn wenn es geknallt hat, dann nützt ein Ausdruck dieses Forums als Beweis überhaupt nichts. |
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ATCler Family-Member
Hier seit: 01.06.2002 Beiträge: 947 Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern
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Verfasst am: Di, 02 März 2004, 11:34 Titel: Auskunft vom Werftbetrieb |
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Hallo zusammen,
ich hab da mal nachgefragt... Also:
Grundsätzlich sind die 50 Std.-Kontrollen gemäß Herstellerangaben durchzuführen. Andere abweichende aber dennoch vorgeschriebene Verfahren sind bei Cessna und Piper erst ab einer Betriebsstundenzahl von mehr als 350 Std. pro Jahr diskutable.
Das erwähnte Mehrbereichsöl kostet pro Liter etwa 22-25 Euro, also ein teuerer Spaß, der aber o.g. Kontrollen nicht ersetzen kann.
Zudem traten lt. Auskunft der Werft vermehrt damit Kurbelwellenschäden auf.
Wenn man natürlich nur 50 Std. im Jahr fliegt, "erübrigt" sich die Kontrolle gewissermaßen, weil sie quasi mit der Jahresnachprüfung zusammenfallen würde.
Alles klar? Spart doch nicht am falschen Ende...  |
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luftauge eddh.de-Premium-User
Hier seit: 29.06.2002 Beiträge: 400 Ort: Norddeutschland
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Verfasst am: Di, 02 März 2004, 12:46 Titel: |
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Wie rwy210 schon sagte,
theoretisch kann die Kontrolle unter den von Dir genannten Bedingungen (keine Schulung oder Vercharterung wegfallen).
Uns wurde damals vom LTB empfohlen, den Ölwechsel auf jeden Fall zu machen, auch, von Mehrbereichsöl umzusteigen auf 80er oder 100er.
Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es diese Änderung schon ca. 3-4 Jahre.
Gruß Andreas |
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