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MooneyM20J eddh.de-Stamm-User
Hier seit: 23.05.2004 Beiträge: 48 Ort: EDFM
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Verfasst am: Mi, 27 Okt 2004, 18:13 Titel: Fractional Ownership im Kleinflugzeug Bereich |
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Hallo EDDH-Gemeinde,
mir sind in den letzten Wochen vermehrt Anzeigen aufgefallen die "Haltergemeinschaften" für Kleinflugzeuge suchen.
Als Ansprechpartenr wird immer die Fa We-Fly angegeben.
Habt ihr euch schoneinmal die Website angeschaut? Wie sind die Meinungen?
Da ich zwei Menschen aus dem Rhein-Neckar Raum kenne, welche latent eine Maschine suchen (Charter, Haltergemeinschaft), wäre das doch evtl eine Möglichkeit?
Was sind eure Gedanken zu diesem Konzept?
Andi
nachzulesen (incl Beispielkalkulationen) bei www.we-fly.de
PS: Sigi, sollte das hier als Schleichwerbung gelten, lösche es einfach ;-)
Aber ichmöchte definitiv keien Werbung machen, sondern ein paar Meinungen zu diesem Thema einfangen. |
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Robin eddh.de-Premium-User
Hier seit: 17.11.2002 Beiträge: 247
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Verfasst am: Do, 28 Okt 2004, 3:39 Titel: |
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Hi MooneyM20J,
hmm... ich denke, dieses Konzept verfolgt vergleichbar das Ziel eines Luftsportvereins.
Der Unterschied liegt wohl eher darin, dass eine feste Anzahl an Flugstunden gebucht und zugewiesen werden kann. Meiner Meinung nach ist man in einem gut organisierten Luftsportverein besser aufgehoben und kommt am Ende noch günstiger zu seinen Flügen.
Sicherlich ist bei einer Haltergemeinschaft der Besitztum am Flugzeug ein Argument, doch sehe ich darin keine Vorteile gegenüber einem Luftsportverein, der eine X – Anzahl an Mitgliedern und Flugzeugen zur Verfügung stellt.
Aus eigener Erfahrung kann ich eigentlich nur zum Beitritt zu einem Luftsportverein raten. Da ich selbst diese Variante nutze und Vereinsmitglieder kenne, die selbst einmal eine Haltergemeinschaft besaßen aber dann doch am Ende ihre Flugzeuge wieder verkauften, weil sich die "Haltergemeinschaft und Nutzen" im Vergleich zum Luftsportverein nicht rechnete.
Unser Luftsportverein hat insgesamt ca. 300 Mitglieder, davon ca. 100 aktive und 200 inaktive Mitglieder. Insgesamt werden 5 Flugzeuge betrieben (3 x CVFR , 2 x IFR ausgerüstet). Diese Flugzeuge werden gebucht nach Bedarf. Buchungsprobleme, wegen Flugzeug schon durch einen anderen gebucht, gibt es bei uns eher sehr selten, außer viele neue Flugschüler nutzen die Maschinen und werden für Schulungsflüge genutzt. Da aber die Maschinen nicht voll genutzt wurden, haben wir sogar nun ein Flugzeug nach Spanien überführt, die durch eine Flugschule vor Ort in Spanien genutzt wird und von Mitgliedern, die gerne einmal in Spanien fliegen möchten, genutzt werden kann.
Fazit: Wenn die Flugzeuge nicht zu gewerblichen oder geschäftlichen Zwecken genutzt werden sollen, macht eine Haltergemeinschaft im kleinen Rahmen wenig Sinn. Die Flugzeuge müssen entsprechend des Kapitals auch dann geflogen werden, damit sich Kosten und Nutzen rechnen. Für private Flüge ist meiner Ansicht nach ein Luftsportverein immer noch das günstigste Mittel, um am Fluggeschehen teilzunehmen und ein Flugzeug günstig zu nutzen.
Liebe Grüße
Robin |
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flyingmik eddh.de-Premium-User
Hier seit: 06.10.2002 Beiträge: 144 Ort: Heidelberg/Germany
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Verfasst am: Do, 28 Okt 2004, 11:16 Titel: |
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Ich kann Robin im Prinzip nur zustimmen!
Ich habe die "We-fly" Angebote bereits vor über einem Jahr untersucht und nachgerechnet. Im Prinzip scheint das System okay, allerdings kostet das "Management" der Flugzeuge durch We-Fly auch ordentlich Geld pro Jahr (was ja prinzipiell in Ordnung ist).
Vorteil des We-Fly Konzeptes ist, wie bei allen "Fractional Ownerships", dass ein professionelles Management geboten wird und dass "Wunschflugzeuge" und individuell abgestimmte Anteile verfügbar sind. Weiterhin bietet We-Fly meines Wissens auch eine (Teil-)Finanzierung des Kaufpreises mit an. Vom Service-Aspekt her also sehr gut, aber Service kostet Geld. Außerdem kannst Du Dir die zukünftigen Mit-Eigner/Partner nicht selbst auswählen.
In der Haltergemeinschaft dagegen kannst Du genau festlegen wer die Anforderungen (fliegerisch, menschlich) erfüllt und so einen Kreis von Gleichgesinnten aufbauen. Schön ist, dass man genau weiß WER das Flugzeug nutzt. Natürlich muss gewährleistet sein dass das Flugzeug auch von allen kräftig bewegt wird und dass alle schonend mit dem Material umgehen und auf den Flieger aufpassen.
Das ist das große Problem beim Chartern bzw. im Verein: niemand betrachtet die Flugzeuge als sein persönliches Gut und entsprechend nachlässig gehen einige Mitflieger dann auch mit den Maschinen um - traurig, aber wahr! Ich habe selbst schon geplante Flüge absagen müssen weil die Maschine nicht in Ordnung war
Dass der Verein die günstigste Variante darstellt ist nur dann wahr, wenn eine bestimte Mindest-Stundenzahl pro Jahr übertroffen wird. Denn zu den Charter-Kosten pro Stunde muss auch der Jahresbeitrag auf die geflogene Zeit umgelegt werden.
Weiterhin haben viele Vereine keine IFR-Maschinen und meist werden einfachere und weniger komplexe Typen den Flugzeugen vorgezogen, die eigentlich richtig Spass machen, bzw. als schnelle Turbo-Einzieh-Einmot praktisch wären. Weiterhin ist die Verfügbarkeit im Verein immer so eine Sache und es ist auch nicht gerade passend, mit einer Vereinsmaschine mal 2 wochen in die Ferien in den Süden zu fliegen und den Vogel dort bis zum Rückflug einfach stehen zu lassen.
Mein persönliches Fazit:
Vereinsfliegerei für günstige Just-for-fun Flüge
Haltergemeinschaft ist ein Mittelweg
Eigener Flieger bzw. kleine Haltergeimschaft muss das Ziel sein - insbesondere wenn das Flugzeug als privates und berufliches Transportmittel dienen soll. |
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MooneyM20J eddh.de-Stamm-User
Hier seit: 23.05.2004 Beiträge: 48 Ort: EDFM
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Verfasst am: Do, 28 Okt 2004, 12:42 Titel: Fractional Ownership vs. Verein |
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Hallo Robin und Mik,
danke für eure Ausführungen. Das Fazit hat ja Mik bereits gezogen:
- Just for fun fliegen: Verein
- Beruflich auch als Verkehrsmittel nutzen: evtl HG oder Fractional Ownership.
Meine Erfahrungen mit Verein sind (bin selbst in keinem, aber schon mit Vereinsmitgliedern mitgeflogen):
Kleine, preisgünstige, meist auch mittelmäßig ausgerüstete Maschinen. Aber genau das möchte ich bei meiner vorwiegend geschäftlichen Nutzung nicht.
Ich bin einmal mit einer PA28 nach Nizza geflogen. bei 105kt TAS und ordentlich Gegenwind im Rhonetal wird man ja von Eselskarren überholt. Zum Stundensammeln sicher ein ideales Flugzeug (preisgünstig) aber als "Ich will schnell und zuverlässig von A nach B Flugzeug" nicht optimal.
Ferner ist beim IFR-Fliegen die Abhängigkeit von funktionierender Technik wesentlich höher als beim VFR fliegen. "Das HSI ist gerade defekt" ist sicher für IFR ein NoGo Kriterium, im Vereinsflugzeug das am Sonntag die Oma übers Rheintal kutscht wahrscheinlich nicht.
Das heisst die technische Zuverlässigkeit ist für mich ein absolutes Muss (beim Motor sicherlich für uns alle ).
Aus diesem Grund finde ich es auch äusserst ungünstig an den Flugplatz zu kommen, zu wissen, dass man in 2 Stunden in Dresden sein muss und dann festzustellen, dass etwas an der Vereinsmaschine defekt ist. Das würde die Zuverlässigkeit/ Durchführbarkeit des Fluges entwerten.
Bleibt also die Haltergemeinschaft. Man weiss wer die Kiste fliegt und hat somit doch eine "relative" Sicherheit, dass er sie pfleglich behandelt oder zumindest auch, dass er die nötigen Kenntnisse und Erfahrungen hat um mit ihr ordentlich umzugehen.
Aber wie finde ich zuverlässige Partner, Wer macht die Verträge, was ist zu beachten, was passiert wenn einer ausscheidet, wie machen wir es mit Reparaturen?
Sicher gibt es auch hier schon standartisierte Antworten auf diese Fragen. Es läuft ja auch gerade in einer Zeitschrift eine kleine Serie zu diesem Thema. Trotzdem hat der Pilot bzw die Mitglieder der HG auch mit dem Betrieb der selbigen zu tun.
Beim We-Fly habe ich diese Probleme abgegeben. Dies kann ein Vorteil sein, kann aber auch schnell zum Nachteil werden, wenn diese Firma nicht suffizient arbeitet.
Ferner ist für mich nicht ersichtlich ob dann die zB 4 Anteilseigner dann exakt eine Maschine "erwerben" oder wie bei "Net-Jets" nur an einer Maschine dieses Typs und man bekommt dann irgendeine DA42 auf den Hof gestellt, die gerade frei ist.
Wie lange muss voher disponiert werden. Ab und an muss ich auch mal auf "Zuruf"= noch am gleichen Tag fliegen. Hat man diese Möglichkeit bei Fractional Ownership? Wie wird so etwas im Verein gehandhabt?
Habe mich zugebener Maßen nicht mit We-Fly intensiver beschäftigt und wollte aus diesem Grund hier nachfragen.
Für mich nehme ich mit, dass ein Verein bzw HG eine Alternative wäre, was aber letztendlich davon abhängt welche Flugzeuge im Verein sind und an wen diese verchartert werden.
Die HG ist dann ideal, wenn man Partner aus der gleichen Region findet mit denen man sich auf die gleiche Art von Flugzeug einigen kann, welches dann auch entsprechend leistungsfähiges Flugzeug sein kann.
Mir schwebt so etwas vor wie: DA42, Cirrus, Mooney, Seneca, B36 o.ä.
Vielen Dank nochmals für eure Antworten.
Andi
PS: Im Moment habe ich den Idealzustand eine Maschine zu chartern, welche in MA in der Halle steht. Ich habe Schlüssel für Halle und FLugzeug und rufe nur kurz beim Halter an, dass ich die Maschine nehme. Mehr an "Vorlauf" ist nicht notwendig.
Leider ist diese Kiste schon recht betagt, wenn auch noch gut in Schuss. Gerade aber in der Herbst und Winterzeit ist sie aber etwas untermotorisiert und ohne Enteisung nur bedingt einsetzbar.
Aus diesem Grund versuche ich mich über Alternativen zu informieren. |
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Roho eddh.de-Premium-User
Hier seit: 13.08.2004 Beiträge: 131 Ort: EDVK
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Verfasst am: Do, 28 Okt 2004, 15:41 Titel: |
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Zusätzlich zu den schon oben aufgeführten umfassenden Fakten müßte m.E. nach das Risiko des Kapitalverlustes bei Firmen wie z.B. We-fly von einem Wirtschaftsjuristen geprüft werden.
Für meinen persönlichen Geschmack sind zuviele >we-fly wird sich bemühen< in dem Text, so etwa bei Ausscheiden eines Mitfliegers: Man werde sich bemühen aus den Neubewerbern einen neuen Anteilseigner zu suchen.... Arbeitet das Unternehmen seriös, sicherlich kein Problem, aber sonst?
Was geschieht wenn kein neuer Anteilseigner gefunden wird, oder zeitgerecht, muß dann Geld nachgeschossen werden?
Wer bleibt bei Insolvenz auf den nicht (oder noch nicht) getilgten Krediten hängen, wem gehört dann das Flugzeug (nach meiner nicht professionellen Auslegung des Vertrages wohl kaum dem Anteilseigner...)?
Es gibt und gab leider viele windige schwarze Schafe im Bereich der Immobilien- und Bootscharterbranche, daher bin ich zunächst etwas skeptisch.
Wenn diese oder ähnliche Fragen aber zufriedenstellend von Fachleuten beantwortet werden können, ist das Angebot sicherlich überlegenswert, zumal bei geschäftlicher Nutzung.
Gruß Rolf |
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