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Gast
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Verfasst am: Sa, 03 Jun 2006, 10:49 Titel: Schulabschluss voraussetzungen für Hubschrauberpiloten |
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Ich hätte da mal ne frage ? Was sollte man für einen Schulabschluss mit bringen wenn ich mich beim Bund als Hubschrauberpilot melden würde?  |
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ATCler Family-Member
Hier seit: 01.06.2002 Beiträge: 947 Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern
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Robin eddh.de-Premium-User
Hier seit: 17.11.2002 Beiträge: 247
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Verfasst am: So, 04 Jun 2006, 3:50 Titel: |
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Hi Tré,
noch ein Hinweis, wenn Du die Laufbahn im fliegerischen Dienst bei der Bundeswehr planst. Leider wird viel zu oft während den ersten Bewerbungsgesprächen vor der tatsächlichen Einstellungen (also kurz bevor Du die Laufbahn als Soldat auf Zeit einschlägst und Deine Unterschrift hierzu leistest) über die Problematik "Stellenbegrenzung" gesprochen.
So kann es durchaus passieren, dass Du zwar die Laufbahn im fliegerischen Dienst einschlägst jedoch dann doch nicht Dein Ziel erreichst. Dies kann folgende Gründe haben:
Dir wird vorab mitgeteilt, dass Du den fliegerischen Dienst anstreben kannst. Achte auf das Wort "kann". Dies ist noch keine Zusage.
1. Bei Deiner Eignungsprüfung kann dieses Ziel jedoch schon schnell enden, wenn Du die erforderlichen Voraussetzungen (physisch und psychisch) nicht erfüllst. Die Bundeswehr selektiert sehr Streng unter den Bewerbern aus, da die Stellen begrenzt sind. Bewerber mit Vorkenntnissen (Lizenzinhaber , also Privatpiloten) besitzen schon einen kleinen Vorteil gegenüber Nichtlizenzinhaber.
Zum Zeitpunkt dieser Eignungsprüfungen bist Du jedoch schon Soldat auf Zeit. Wirst Du aus den Bewerbern "ausgesiebt", wirst Du in einem anderen Truppenteil eingeplant, welcher Deinen Fähigkeiten am ehesten entspricht. Solltest Du jedoch die Eignungsprüfungen hierzu erfolgreich gemeistert haben, beginnt Deine Ausbildung jedoch immer noch nicht.
2. Bevor Du überhaupt mit der Ausbildung beginnen kannst, besteht leider das Problem der freien Stellen. Auch wenn Du alle Eignungsprüfungen bestanden hast, kann es immer noch sein, dass Du mit dieser Ausbildung nicht beginnen kannst, weil keine freien Stellen bzw. der Bedarf an weiteren Piloten zu diesem Zeitpunkt nicht besteht. Die Stellen im fliegerischen Dienst sind bei Heer, Luftwaffe und Marine nun einmal beschränkt.
3. Solltest Du jedoch das Glück haben, zu einem Zeitpunkt eingestellt zu werden, wo die Bundeswehr tatsächlich neue Piloten sucht und Du die ersten Hürden gemeistert hast, kann die Ausbildung jedoch immer noch schnell wieder enden. Fallen während Deiner Ausbildung zum Hubschrauberführer die kleinsten "Schwächen" auf, kannst Du immer noch "ausgesiebt" werden.
Ich schreibe Dir dies so ausführlich, da ich genau diese persönliche Erfahrung bei der Bundeswehr machen musste. Obwohl ich die Voraussetzungen für eine mögliche Ausbildung erfüllt hatte ist es mir auch mit mehrmaliger jährlicher Nachbewerbung während meiner Dienstzeit auf eine freie Stelle nicht gelungen in die fliegerische Ausbildung zu gelangen, weil einfach keine freien Stellen vorhanden waren und kein Bedarf an weiteren Piloten bestand. Aus diesem Grund konzentrierte ich mich dann auch auf mein Studium, welches ich über die Bundeswehr finanzierte, um noch das Beste aus dieser doch enttäuschenden Situation zu machen.
Während meiner Dienstzeit als Soldat habe ich jedoch zumindest einige Piloten kennengelernt. Hierunter auch einige Heeresflieger. Die Ausbildung unterscheidet sich bis auf den militärischen und taktischen Bereich kaum von der zivilen Ausbildung. Was mich überrascht hatte war, dass der Großteil der Piloten (Hubschrauberführer) wie auch der Großteil der privaten Piloten lediglich VFR (also nur unter Sichtflugbedingungen) Hubschrauber führen.
Das Ziel bei der Bundeswehr eine fliegerische Ausbildung zu beginnen ist also mit viel Glück verbunden auf eine freie Stelle eingeplant zu werden. Dann folgen die vielen Hürden und Anstrengungen um diese Ausbildung tatsächlich beenden zu können, denn die Bundeswehr sucht sich die Besten der Besten aus. Die Bewerberzahl ist meist immer höher als die tatsächlich bestehenden freien Stellen. Der Vorteil gegenüber einer privaten fliegerischen Ausbildung liegt somit lediglich in der Kostenersparnis, die dann natürlich der Bund trägt.
Somit muss jeder für sich selbst persönlich abwägen ob er diesen doch recht schweren Weg zu einer fliegerischen Ausbildung über die Bundeswehr wählt. Gelingt dieses Ziel, ist es sicherlich ein anspruchsvoller und interessanter Dienst bei der Bundeswehr mit guten Perspektiven auch später im zivilen Bereich im fliegerischen Bereich übernommen zu werden.
Aus diesem Grund sollte man bei Formulierungen mit dem Wort "kann / können" bei Schreiben der Bundeswehr immer aufmerksam bleiben und daran denken, dass dies noch keine Zusage ist, ein bestimmtes Ziel auch tatsächlich bei der Bundeswehr zu erreichen.
Lieben Gruß
Robin
P.S: Jetzt habe ich es auch bemerkt. Dieses breite Text - Format liegt an der Vormessage  |
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Gast
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Verfasst am: Mo, 05 Jun 2006, 18:39 Titel: |
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Vielen dank Thomas und Robin ihr habt mir echt weiter geholfen!  |
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