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Grumman Tiger Family-Member
Hier seit: 11.06.2002 Beiträge: 153 Ort: Hamburg
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Verfasst am: Mo, 17 Jul 2006, 16:27 Titel: MOGAS: alles "SUPER" - oder doch nicht? |
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"... na SUPER!"
Kaum haben wir die WM - und damit die Flugverbotszonen - hinter uns, hat das Bundesministerium für Finanzen eine neue Überaschung für uns parat. Demnach sollen Hersteller von Kraftstoff verpflichtet werden, ihren Produkten Bioethanol beizumischen. Der Autokraftstoff kann damit einen Alkoholanteil von bis zu 5% Prozent erreichen. Das ist für viele MOGAS-Flugzeuge zuviel, weil Ethanol Dichtungen, Kunststofftanks und Leitungen stark angreift.
Ich zitiere mal aus dem Entwurf:
"Wer ... Kraftstoff (Otto- oder Dieselkraftstoff) in den Verkehr bringt, hat sicherzustellen, dass die gesamte im Laufe eines Kalenderjahres in Verkehr gebrachte Menge Kraftstoff ... einen Mindestanteil von Biokraftstoff enthält".
Mindestanteile sollen im Diesel ab 2007 4,4 Prozent, im Ottokraftstoff ab 2007 zwei Prozent und ab 2010 drei Prozent betragen. DIN EN 228 und EN 590 lassen eine Zumischung von bis zu 5% Alkohol zu - und das wird nun voll ausgeschöpft.
Der Grund für diese Regelung: Stärkung der regenerativen Energielieferanten, Schonung der Öl-Reserven und weniger CO2 Abgase.
OK, die Gründe sind plausibel, nichts dagegen.
Nur: wie sieht es nun mit den MOGAS-Fliegern aus? Erst rüstet man um, läßt alles eintragen, und nun bekommt man zukünftig keinen geeigneten Sprit mehr? Ich glaube nicht, dass die Kraftstoffhersteller noch extra "Super ohne Zusatz" für uns bereithalten werden, das wäre wohl zu teuer.
Bleibt abzuwarten, wie die MOGAS-Karte hier im Download im nächsten Jahr aussieht. Es könnte sein, dass die Punkte sehr - na sagen wir mal "übersichtlich" werden - so wie Erdgastankstellen. Erdgas? Das bringt mich auf eine Idee... na, SUPER!
Rick |
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MichiHH eddh.de-Premium-User
Hier seit: 10.11.2005 Beiträge: 143
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Verfasst am: Di, 18 Jul 2006, 12:16 Titel: |
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Hallo Grumman,
danke für deinen Beitrag, ich werde gleich mal eine Anfrage bei ROTAX stellen, inwiefern diese Beimischung den Motor beeinträchtigt.
Schaun mehr mal.
Gruß
MichiHH |
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Max eddh.de-Stamm-User
Hier seit: 09.05.2005 Beiträge: 70
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Verfasst am: Mi, 19 Jul 2006, 9:57 Titel: |
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Soweit ich weiß gibt es tatsächlich eine Limitierung für Rotaxmotoren. Der Ethanolanteil darf max 2% betragen.
Ich frag mich nur, was dann die ganzen Autohersteller machen. Die stehen vor dem gleichen Problem?????
Max |
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ATCler Family-Member
Hier seit: 01.06.2002 Beiträge: 947 Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern
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Max eddh.de-Stamm-User
Hier seit: 09.05.2005 Beiträge: 70
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Verfasst am: Mi, 19 Jul 2006, 13:55 Titel: |
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@ATCler
Keine Beleidigungen bitte! Ich bin kein Mogas Mann sondern ein astreiner Avgasflieger.
Aber sowie ich den AOPA Artikel verstehe, trifft mich das genauso.
Max |
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Grumman Tiger Family-Member
Hier seit: 11.06.2002 Beiträge: 153 Ort: Hamburg
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Verfasst am: Mi, 19 Jul 2006, 14:04 Titel: |
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... eben Max, ich will ja nicht angeben, aber ich fliege JET A1 - und ich meine nicht die Echo-Klasse mit dem Thielert...
Hi Thomas,
die sprechen mir ja aus der Seele. besonders der eine Absatz hat es mir angetan - ich zitiere (mit leichten "Verzierungen meinerseits):
Zitat: | Für die Luftfahrt ist Ethanol in kleinen Konzentrationen aber bereits immens gefährlich: Gerade unsere Lycoming-Motoren vertragen nur geringe Mengen von Ethanol. Die STCs für Mogas-Umrüstungen der Lycomings erlauben gerade einmal einen Anteil von 1%. Wird dem Sprit mehr Ethanol beigemischt, erlischt die Betriebsgenehmigung , da es mit zunehmender Höhe zu Blasenbildungen führen kann. Wieviel Ethanol ein Motor verträgt weiß niemand ganz genau , Rotax-Motoren etwa sollen weit weniger empfindlich sein und operieren zudem in geringeren Höhen. Zumindest sind die Zulassungsbehörden sehr vorsichtig und deutlich restriktiv .
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Was eigentlich mein "no Sprit - no Fun" bekräftigt.
Rick
Zuletzt bearbeitet von Grumman Tiger am Do, 20 Jul 2006, 6:35, insgesamt einmal bearbeitet |
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Max eddh.de-Stamm-User
Hier seit: 09.05.2005 Beiträge: 70
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Verfasst am: Mi, 19 Jul 2006, 15:06 Titel: |
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@Grumman Tiger: Respekt!
Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich bis heute nicht verstanden warum Flieger mit Rotax Motoren weniger Probleme mit Dampfblasen haben sollen als das ganze Lycoming und Conti Zeugs.
Wenn sich unter Hot and High Bedingungen Dampfblasen bilden dann wohl in jeder Treibstoffleitung; egal ob die zu einem Rotax oder zu einem Lycoming führt. Das Argument, dass die ganzen Rotax Flieger sowieso nicht so hoch fliegen zieht auch nicht. An so einem Tag wie heute müßte dann im Handbuch eine Limitierung auf max 5000' stehen.
Vielleicht kann mir das mal jemand erklären. |
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d_mnox eddh.de User
Hier seit: 09.12.2004 Beiträge: 35
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Verfasst am: Mi, 19 Jul 2006, 16:30 Titel: |
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Hallo zusammen,
zwei Anmerkungen zum Thema hab ich zu machen:
1. bei AutoSuper wird bereits jetzt Alkohol bis zu 3% beigemischt (Quelle Aral). Dies ist nach DIN etc. zulaessig.
Alkohol hat eine hoehere Klopffestigkeit und wird deswegen beigemischt. Wieviel die einzelnen Firmen beimischen ist ihr Geheimnis. Wenn man (theoretisch) davon ausgeht, dass die Klopffestigkeit durch (billigeren) Alkohol anstatt (teureren) anderen Zusaetzen erhoeht wird, kann sich jeder ausrechnen wieviel wirklich drin ist.
2. Dampfblasenbildung: In US empfehlen die Hersteller von umgebauten VW-Motoren, bei Einsatz von Autofuel, dass unbedingt eine Spritpumpe eingebaut werden soll. Grund: Dampfblasenbildung.
Bei AVGAS reicht ein entsprechendes Tankgefaelle. (Quelle: Greatplains)
Gruss
Juergen |
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MichiHH eddh.de-Premium-User
Hier seit: 10.11.2005 Beiträge: 143
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Verfasst am: Do, 20 Jul 2006, 8:38 Titel: |
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Hallo Leuts,
kann jemand einmal dem dummen Michi erklären, wieso sich ab 5000 ft. Dampfblasen bilden, obwohl es in dieser Höhe viel kühler ist als unterhalb (Gestern 21 Grad anstelle 37 in LübiLand). Liegt das an der Luftdichte?
Wenn es so wäre, müßten Autos doch in den Alpen auch nette Probleme bekommen, oder?
zum ROTAX habe ich folgendes im Betriebshandbuch gefunden:
"Über die Rücklaufleitung gelangt der überschüssige Kraftstoff zurück zum Tank/Saugseite des Kraftstoffsystems. Hinweis: Durch die Rücklaufleitung wird mögliche Dampfblasenstörung vermieden."
Steckt hier vielleicht ein technischer Unterschied zu den Lycoming?
Gruß
Michi |
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luftauge eddh.de-Premium-User
Hier seit: 29.06.2002 Beiträge: 400 Ort: Norddeutschland
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Verfasst am: Do, 20 Jul 2006, 9:24 Titel: Re: MOGAS: alles "SUPER" - oder doch nicht? |
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Grumman Tiger schrieb: |
...
Bleibt abzuwarten, wie die MOGAS-Karte hier im Download im nächsten Jahr aussieht. Es könnte sein, dass die Punkte sehr - na sagen wir mal "übersichtlich" werden |
Hm...
Wenn ich mir das mit der Alkoholmenge durchlese, glaube ich allmählich nachvollziehen zu können, warum die Shell sich weigert, trotz der flugzeugseitigen STC's und der Eigenverantwortung von Piloten und Flugzeugeignern, einer MOGAS Anlage zuzustimmen...
Obwohl ich es immer noch für Vorwände halte, *wie* und mit welchen Begründungen man sich weigert, trotz der ständig zunehmenden Nachfrage nach MOGAS zu kooperieren - betankt ein Pilot sein Flugzeug aus dem Kanister mit Super Plus von der nächsten Shell Tankstelle, ist es nichts anderes...
Gruß Andreas |
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